8. Rom

Der Porto Touristico di Roma ist ein riesiger Hafen, der aus der Vogelperspektive ziemlich außergewöhnlich und besonders erscheint,  aber von Nahem betrachtet definitiv schon die besten Jahre hinter sich hat. Alles ist ein bisschen verlebt, alt und nicht mehr so modern. Zudem ist die Stadt Ostia drumherum ziemlich hässlich und vor allem furchtbar dreckig. Aber wenn man Rom als Stadt nebenan hat, dann macht das alles nix. Unser erstes Projekt galt dem Anker. Bisher war auf dem Boot ein CQR Anker montiert, der so alt war wie das ganze Boot. Ankern war bisher für uns immer recht schwierig, da der Anker oft nicht oder erst nach mehreren Versuchen hielt.  Insbesondere wenn die Bedingungen aufgrund von Wind oder Untergrund (Sand ist super und Seegras/ Steine eher schlecht) schwierig waren, hielt der Anker bisher nur mit viel Glück. Unsere Nächte waren unter Anker meist unruhig und von Vertrauen in den Anker konnte man nicht sprechen. Nach diversen Gesprächen mit anderen Langfahrern auf unserer Reise, welche zum Großteil meinten wir sollen den CQR einfach irgendwo weit weit draußen auf dem Meer versenken, wollten wir einen Anker von ROCNA kaufen. Zum Glück fanden wir direkt im Hafen einen tollen Bootszubehör Laden, der den Anker für uns bestellte und diesen später auch auf der Alia installierte. Wir nutzen die Gelegenheit unsere Ankerkette um 25 Meter zu verlängern, da wir dann auch die Möglichkeit haben auch mal bei mehr Wassertiefe zu ankern. Eine Riesen Freude - unser neuer ROCNA Anker ist da!!!

In den folgenden vier Tagen fuhren wir drei Mal nach Rom. Vom Hafen aus dauert das in etwa eine Stunde und kostete sage und schreibe 1,50 Euro! Die öffentlichen Verkehrsmittel in Italien sind einfach unglaublich günstig. In Rom spazierten wir bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen 25-30° durch die Innenstadt, zur spanischen Treppe und in den Park der Villa Borghese. Zum Mittag gab es Pizza und Panini in einem wunderschönen kleinen Bistro. Beim zweiten Besuch der Stadt besichtigten wir das Colloseum und das beeindruckende Forum Romanum. Trotz längeren Schlangen und etwas Wartezeit machte die Kinder alles toll mit. Jedoch  war es für sie dann irgendwann doch genug und sie hätten trotz all unserer Bemühungen die römischen Ruinen in ihrer Fantasie zum Leben zu erwecken, jeden noch so kleinen Spielplatz vorgezogen. Für unseren letzten Besuch in Rom hatten wir den Besuch des Vatikan geplant und machten uns extra früh auf den Weg in die Stadt. Kurze Zeit nachdem wir in Rom die U-Bahn verlassen hatten fing es tatsächlich an zu regnen. Wir checken zwar regelmäßig den Wind, aber mit dem Wetter hatten wir nicht so richtig gerechnet. Wir suchten Schutz in einem Hauseingang und machten uns weiter Richtung Petersdom, als der Regen etwas nachließ. Die Warteschlange für den Zutritt zum Petersdom reichte fast einmal rund um den berühmten Petersplatz. Oli stellte sich an, während Lilli versuchte die Kinder bei Laune zu halten. In der Warteschlange ging es derweil langsam voran, als es wieder anfing zu regnen. Aus ein bisschen Nieselregen wurde ein ausgewachsenes Gewitter mit Schauern, Donner und Blitzen. Die Inder, die sonst ihr „Ice Cold Water“ angepriesen hatten waren im Gegensatz zu uns perfekt für den Tag vorbereitet und verkauften in Scharen „Ponchos and Umbrellas". Als der Regen nicht aufzuhören schien, war Oli froh einen Schirm zu erwerben, während Lilli, Jakob und Emily versuchten sich ins Trockene zu flüchten. Der Schirm half später jedoch auch nur noch bedingt, da es sintflutartig regnete und Oli, sowie alle anderen tapferen Wartenden wurden plitschnass. Ziemlich genau als wir am Einlass ankamen liess der Regen netterweise nach und wir bestiegen bei herrlichem Sonnenschein die über 500 Stufen zur Kuppel des Doms. Bei blauem Himmel konnten wir die herausragende Aussicht und den Blick über Rom genießen. Das Warten und Nasswerden hat sich in jedem Fall gelohnt.  Nachdem wir die Kathedrale von oben aus der Kuppel heraus betrachten konnten besichtigten wir das Innere des eindrucksvollen Petersdom. Die Kinder liess dies allerdings ziemlich kalt. Vielmehr konnte sich Jakob später für eine der bekanntesten Eisdielen in Rom begeistern, die angeblich über hundert verschiedene Sorten haben soll und wirklich sehr leckeres Eis verkaufte. Rom gefiel uns insgesamt sehr gut und wir waren froh ein paar Tage unsere Segelreise unterbrochen zu haben. Rom ist eine bunte, lebensfrohe, abwechsungsreiche, alte und zugleich junge Stadt in die wir gerne nochmal zurückkommen. 

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